"Eyes", das Full-Length Debut der Band knüpft dort an, wo Awake The Mutes auf ihrer vorherigen EP "Snowblind" aufgehört haben. Gespickt mit Nu
Metal-Zitaten aus der eigenen Jugend - von den groovigen, rhythmischen KoRn-inspirierten Riffs, über den atmosphärischen, flächigen Klang der
Deftones und der Präzision von Static-X - sowie die eigene Vorliebe für amerikanischen Hip-Hop, bietet "Eyes" den bisher wahrscheinlich abwechslungsreichsten
und experimentellsten Sound der Band, ohne jemals unfokussiert zu wirken. In den über 30 Minuten modernen Metalcores reihen sich
Blastbeats an Clean-Gesang; fauchen, keifen, zischen und flüstern an kräftiges Geschrei, vertrackte Breakdowns an psychedelische Gitarren und
warme Synthsflächen.
Inhaltlich befasst sich das Album mit der Komplexität zwischenmenschlicher Beziehungen. Mit Schuld, Reuhe, Wut und Bewältigung. Mit Kontrolle,
Stalking, Empowerment und Grenzen. Mit dem Kräftemessen und Abhängigkeitsverhältnis toxischer Beziehungen. Die fiktive Geschichte zweier
Protagonisten wird alternierend erzählt und mündet in Verzweiflung, dem Gefühl von Ohnmacht und der Bereitschaft, alles zu tun, um die Kontrolle
wieder zu erlangen, auch auf Kosten der eigenen Mennschlichkeit.
Für den Klang des Albums ist - wie auch bereits bei den vorherigen fünf Releases und dem Album der Label-Kollegen Rising Anger - Emil Cezanne
von nighttime productions verantwortlich, der das Ganze in einem transparenten, drückenden Mix zusammen zurrt, der jedem Instrument, jeder
Textzeile genug Platz gibt, ohne Einbußen zur Härte. Gemastert wurde "Eyes" von Brad Boatright, dem Besitzer der Audiosiege Studios, der u.a. für
die kompromisslosen Werke von Nails und Converge verantwortlich ist. Das albtraumhafte Artwork malte Alexander Engel (mydogscallmealex). (Bastardized)
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